Der TR440 kannte mehrere verschiedene Dateitypen : SEQ RAN RAM RAS PHYS, die bis auf RAS alle im Emulator realisiert sind, indem sie auf Windows-Dateien in Windows-Verzeichnissen abgebildet werden.
- SEQ war eine sequentielle Datei, wobei die höchste Satznummer gleichzeitig die Anzahl der Sätze war.
- RAN war eine Datei, deren Sätze gezielt über ihre numerische Satznummer angesprochen werden konnten. Die Satznummern durften Lücken enthalten, aber auch Lücken benötigten Verwaltungs-Information, so dass normalerweise nur einige hundert bis tausend Satznummern sinnvoll waren.
- RAM war eine Datei, bei der jeder Satz über eine Satzmarke angesprochen wurde, die 48 Bit lang sein konnte. Dies war der allgemein bevorzugte Dateityp, da man die Satzmarken frei gestalten konnte. Lediglich für Text-Dateien (die immer vom Typ RAM waren), gab es die organisatorische Beschränkung, dass die Satzmarken numerische Werte zwischen 1 und 999999 haben mussten.
- PHYS war eine Datei, die nur auf physikalischem Level angesprochen wurde, die keine Satzstruktur hatte, sondern nur aus Blöcken mit jeweils genau 128 GW bestanden.
Der Datenträger für die TR440-Dateien im Emulator ist immer unterhalb eines speziellen Verzeichnisses (die TR440- Unterschiede zwischen Platten- Trommel- oder KSP- Dateien werden im Emulator ignoriert) :
C: \ TR440 \
Der Ort dieses Verzeichnisses kann bei Bedarf beim Installieren oder später über Menü-Befehle geändert werden. Dieses Verzeichnis enthält alle weiteren für den Betrieb des Emulators wichtigen Dateien :
&OEFDB
LFD
WSP
User-Dateien
Die User-Dateien sind in einem eigenen Unterverzeichnis :
C: \ TR440 \ #-USER-# \
IIn diesem Verzeichnis sind alle (immer max. 6-stelligen) TR440-Datenbasen enthalten, also z.B. die immer existierenden Standard-Datenbasen
&STDDB
&PROTO
sowie alle vom Anwenderprogramm kreierten Datenbasen. Lediglich die Dateien, die in der &OEFDB liegen, überdauern einen einzelnen Dialog. Das Standard-Verzeichnis ist also
C: \ TR440 \ #-USER-# \ &STDDB \
Dieser Mechanismus erlaubt es, mehrere voneinander unabhängige TR440-Instanzen zu benutzen, indem man jeder Instanz statt des #-USER-# ein eigenes temporäres Unterverzeichnis
#-USER-#nnn zuordnet (siehe Startparameter).
Alle von TR440-Programmen erzeugten Dateien werden im ZC1 des TR440 gespeichert und sind intern an einem 128-Byte langen spezifischen Anfangsblock erkennbar, der Typ, Satzbau etc. als Kennsatz enthält. Darüberhinaus enthalten sie eine Satzklammer-Struktur und werden ganzwortweise mit Typenkennung gespeichert. Sowohl von dem Kennsatz als auch von der Klammer-Struktur bekommt das TR440-Programm nichts mit.
Beim Einschleusen und Bearbeiten durch TR440-Programme wird dieser Kennsatz erwartet. Wenn der Kennsatz nicht enthalten ist, kann eine Datei dennoch eingeschleust und gelesen werden, sie wird dann aber als reine Windows-Textdatei interpretiert und wie eine TR440-Textdatei behandelt (RAM, U160O) und beim Lesen automatisch ANSI > ZC1 umcodiert (das gilt auch, wenn es sich um Linux / WINE-Dateien handelt).
Das Terminal-Protokoll und das Ablauf-Protokoll werden zur besseren Lesbarkeit als reine Windows-Dateien im ANSI-Code erzeugt :
C: \ TR440 \ #-USER-# \ &PROTO \ TERMINALPROT.TXT
C: \ TR440 \ #-USER-# \ &PROTO \ ABLAUFPROTOK.TXT
/Die Dateien der LFD (langfristige Datenhaltung) sind in dem Unterverzeichnis
C: \ TR440 \ #-LFD-# \ BKZ \
wobei das BKZ der beim XBG-Kommando angegebene Wert ist. Unterhalb des BKZs können dann weitere Datenbasen und Dateien kreiert werden.
Darüberhinaus gab es beim TR440 noch Wechselplatten-Speicher. Das waren große wechselbare Einheiten, die jeweils durch ein externes Datenträgerkennzeichen EXDKZ gekennzeichnet waren, dem bei heutigen Wechselplatten der Volume-Name entspricht.
Im Emulator werden die WSP genannten Wechselplatten-Speicher nicht auf einzelne Wechselplatten abgebildet, sondern auf einzelne Unterverzeichnisse analog der LFD :
C: \ TR440 \ #-WSP-# \ EXDKZ \
Unterhalb dieses Verzeichnisses können wiederum Datenbasen und Dateien kreiert werden bzw. auch noch BKZs als Zwischenschicht. Auch diese Dateien sind permanent und überdauern das Dialog-Ende.
Wie beim TR440 müssen natürlich auch im Emulator LFD- und WSP- Dateien vor der Benutzung 'eingeschleust' werden, also logisch in einer temporären Datenbasis angemeldet werden - entweder per Kommando (#EINSCHLEUSE / #LFANMELDE) oder im Anwenderprogramm selbst. Diese Anmeldungen finden nur in internen Emulator-Tabellen statt, haben also keine Auswirkungen auf die Windows-Verzeichnisse/Dateien.
Der TR440 hatte ein Versions-System : jede Datei hatte eine Generations-/Versionsnummer, die es ermöglichte, automatisch beliebig viele Versionen einer Datei zu verwalten. Die Generationsnummer ging von 1 bis 9999, die Versionsnummer von 0 bis 99. Diese GVNR wird im Emulator als Extension realisiert (unter Weglassen führender Nullen). Wenn also eine Datei TEST(5.14) heißt, so bekommt sie im Emulator als Windows-Datei den Namen TEST.514
Dadurch konnte der Mechanismus realisiert werden, dass beim Ansprechen einer Datei mit expliziter GVNR diese genommen wird, beim Ansprechen ohne GVNR diejenige mit der höchsten existierenden GVNR, und beim Erzeugen einer neuen Datei eine neue GVNR generiert wird, bei der die Generationsnummer um eins höher als die höchste existierende und die Versionsnummer 0 ist.
TR440-Programme, die vom Emulator-eigenen Assembler erzeugt wurden, enthalten keine Versionierung. Sie werden in der &STDDB oder langfristig in der &OEFDB abgelegt, und zwar als Windows-Dateien mit der Extension .440
TR440-Objekte, die vom Original-Assembler oder Original-Montierer erzeugt wurden (seit Version 0.6 alle mitgelieferten System-Montageobjekte und System-Programme), werden in den ursprünglichen Bibliotheks-Mechanismen gespeichert (&M0, &M1, &M2, &M3, &L, &L1) und werden dabei mit den internen TR440-Mechanismen versioniert.
Wenn es sich um eine Windows-Textdatei ohne Kennsatz handelt, kann auch die Windows-Extension beliebig sein, aber es gibt dann keine Versionierung.